2022 wurden aus dem kantonalen Lotteriefonds diverse Begünstigte mit total zwölf Millionen Franken bedacht. Wo die Grenzen zwischen wohltätig, gemeinnützig, sportlich oder kulturell sind, ist aber nicht immer ganz klar.

Jedes Jahr bezahlt Swisslos über eine Milliarde Franken an glückliche Lotteriegewinner aus. Doch nicht nur diese können im Zusammenhang mit Zahlenlotto, Sportwetten oder Losverkäufen profitieren, sondern auch die Allgemeinheit.

Weil der Swisslos-Reingewinn vollständig der Gemeinnützigkeit zugutekommt, werden von Swisslos jährlich rund 400 Millionen Franken an die kantonalen Lotterie- und Sportfonds (Swisslos-Fonds) überwiesen. Aus diesen kantonalen Fonds werden im Jahr gemäss Swisslos «weit über 21  000 Projekte in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt und Soziales unterstützt».

Kantone entscheiden die Vergabe

Wie die Fondsgelder eingesetzt werden, entscheiden die Kantone für sich. Wer von den Beiträgen profitieren möchte, kann dies mittels Gesuch beantragen. Im Kanton Schwyz ist für den Lotteriefonds das Finanzdepartement zuständig, dieses verwaltet den Fonds und bearbeitet die Beitragsgesuche.

«Die Zahl der Gesuche im Kanton Schwyz liegt konstant bei rund 1100 pro Jahr», sagt Andreas Betschart auf Anfrage. Die meisten Gesuche erfolgten im Sport, wie der Departementssekretär des Finanzdepartements weiter erklärt. Pro Jahr werden laut Betschart rund 950 Gesuche bewilligt, die Zahl sei «weitgehend konstant».

Eigentlich nur einmalige Beiträge

Insgesamt wurden 2022 aus Mitteln des kantonalen Lotteriefonds rund 12,047 Millionen Franken an Projekte mit sportlichen, kulturellen, wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken bezahlt. Andreas Betschart präzisiert: «Es wird grundsätzlich nur einmalig unterstützt, gewisse Organisationen, beispielsweise Sportvereine, werden jedoch wiederkehrend gefördert.»

Gemäss Betschart existiert insofern keine regelbasierte Begrenzung, es werde jedoch «eine regelmässige Überprüfung sichergestellt». Ebenfalls lasse sich auch nicht sagen, wer oder was am häufigsten oder am längsten unterstützt werde, «dazu wird keine Statistik geführt». Die regelmässigste Unterstützung gibt es im Sport, Sportorganisationen und -vereine können jährlich um Unterstützung ersuchen.

Das meiste Geld ging an die Kultur

An wen gingen im vergangenen Jahr die 12 Millionen Franken des Lotteriefonds? Laut der Liste des Finanzdepartements, sie enthält zwar alle Nutzniesser, aber seit 2006 keine Einzelbeträge, ging mit 5,279 Millionen Franken das meiste Geld an die Kultur. Mit rund 2,189 Millionen Franken am zweitgrössten war die Unterstützung für den Sport, etwa für Athletenförderung sowie für Beiträge an Organisationen und Veranstaltungen. Die drittgrösste Summe bekam mit 1,9 Millionen Franken die Denkmalpflege, übrige gemeinnützige Projekte erhielten 1,088 Millionen Franken, dabei ging es um Covid-19-Zahlungen an Kulturschaffende.

Ferner flossen ins Sozial­wesen 970 048 Franken, etwa zugunsten von Organisationen wie Caritas, Procap oder Swissaid. 379 897 Franken machten Beiträge für Bildung und Forschung aus, zum Beispiel an die Archäologie im Zürichsee oder für Jugend forscht. Und 173 064 Franken wurden in der Sparte Jugend und Erziehung (etwa an Pro Juventute, Football is more oder diverse Spielgruppen) ausgerichtet. Schliesslich wurden im Bereich Gesundheit 64 288 Franken bezahlt, zum Beispiel an die MS-Gesellschaft oder die Gesundheitsregion March, und noch 3000 Franken zahlte man aus dem Lotteriefonds an den Bereich Umwelt und Entwicklungshilfe.

Auch die SRG wurde unterstützt

Den Angaben zufolge flossen 2022 in der Sparte Kultur auch Beiträge an die SRG Schwyz und SRG Zentralschweiz. Gemäss Andreas Betschart handelt es sich «um einen Beitrag in der Summe von 3000 Franken für beide Organisationen». Diese setzten sich etwa dafür ein, dass der Kanton beziehungsweise die Zentralschweiz in den SRG-Medien «angemessen Präsenz findet».

Weil man keine mehrjährige Statistik führe, könne nicht beziffert werden, wer am meisten Geld erhielt. «In der jüngeren Vergangenheit hat der Kulturlastenausgleich aber die grössten Beiträge, total 1,8 Millionen Franken, ausgelöst», erklärt Betschart. Die tiefste Summe, die je ausbezahlt wurde, waren auf der anderen Seite 200 Franken.

3. Juli 2023, Martin Mäder
Publiziert im Bote der Urschweiz

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