Die Kultur soll ab nächstem Jahr mit zwei Millionen Franken aus dem Lotteriefonds unterstützt werden. Michael Stähli, oberster Kulturverantwortlicher des Kantons, sagt, weshalb.
Die Regierung gibt der Kulturkommission mehr Geld. Neu sind es zwei Millionen – eine Verdoppelung. Wurde der Druck von aussen zu gross?
Die Steigerung ist sehr beachtlich. Die höheren Mittelzuweisungen wurden jeweils von der Kulturkommission und in Absprache mit dem Finanzdepartement und dem Lotteriefonds bewilligt. Generell stehen inzwischen mehr Mittel im Lotteriefonds zur Verfügung, die der Regierungsrat zweckbestimmt auch im Bereich der Kultur einsetzt. In den letzten Jahren betrug der jährliche Beitrag aus dem Lotteriefonds 1,35 Millionen Franken, 2009 waren es noch 0,7 Millionen.
Das heisst?
Diese Entwicklung zeigt, dass der Regierungsrat die Kulturförderung ernst nimmt und bereit ist, den steigenden Bedürfnissen aus dem Kulturbereich Rechnung zu tragen. Insbesondere die Anzahl der Gesuche von Kulturvereinen und -institutionen sowie von Kulturschaffenden hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, zurzeit sind es jährlich gegen 300 Gesuche.
Es ist also mehr Geld nötig?
Nicht nur die Anzahl nimmt zu, auch die beantragte Höhe der Beiträge steigt. Die Beiträge an Kulturvereine und Kulturschaffende belaufen sich heute pro Jahr auf gegen eine Million Franken. Zudem hat die Kulturkommission in den letzten Jahren bei der individuellen Unterstützung von Kulturschaffenden, zunehmend auch professionellen, die Massnahmen ausgebaut.
Wer soll profitieren?
Die Kulturkommission will gezielt grössere Veranstalter und Kulturvereine stärken, um ihnen sowohl eine substanzielle Unterstützung als auch eine bessere Planbarkeit bieten zu können. Die Kulturkommission will Leistungsvereinbarungen mit Kulturveranstaltern und -vereinen, die bereits heute eine grössere Unterstützung erhalten und für die Kulturkommission eine strategische Bedeutung haben, jeweils auf drei Jahre abschliessen. Diese Kulturakteure sollen als dezentrale kulturelle Stützpunkte feste Eckpfeiler in der Schwyzer Kulturlandschaft sein. Leistungsvereinbarungen werden mit grösseren Veranstaltern geschlossen. Sie sind mit einem nicht unerheblichen Kontrollaufwand verbunden und eignen sich nicht einfach für alle Kulturvereine.
«Jugendliche sollen an Kultur herangeführt werden.»
Michael StähliLandammann
Zum Kulturförderleitbild 2024–2028: Was genau wurde neu entwickelt?
Das Kulturförderleitbild ist das interne Planungsinstrument der Kulturkommission. Es wird alle vier Jahre neu formuliert. Die Erarbeitung passiert nicht im stillen Kämmerlein, die Mitglieder der Kulturkommission besuchen regelmässig Kulturanlässe und pflegen dabei einen direkten Austausch. Die Kulturkommission hat entschieden, das Kulturförderleitbild nicht integral, sondern in einer Zusammenfassung zu kommunizieren.
Was sind die Ziele?
Die Kulturkommission will die Fördertätigkeit weiterentwickeln. Das heisst, man will neue Fördergefässe prüfen, Kulturvereine stärken oder individuelle Fördermassnahmen abbauen. Zudem soll die kulturelle Teilhabe, die Vermittlung und Wahrnehmung von Kultur, gestärkt werden. Jugendliche etwa sollen an Kultur herangeführt werden. Auch die Kommunikation und die Digitalisierung sollen gestärkt werden.
Bote der Urschweiz
13.12.2025, Jürg Auf der Maur


Einen Kommentar hinzufügen