Startschuss für «Kulturfragen» – das Aktionskomitee «Schwyz Kultur» macht Wirtschaftlichkeit zum Thema.
Dass der Kanton Schwyz in Statistiken zur Kulturpolitik landesweit hinterherhinkt, ist vielen ein Dorn im Auge. Doch jetzt scheint die Debatte neu lanciert zu werden. Der aus Schwyz stammende Basler Künstler Bruno Steiner wird ab nächstem Jahr an mehreren Podien mit den verschiedensten Personen das Projekt «Kulturfragen» starten. Dabei gehe es nicht zuletzt um die Frage, weshalb ausgerechnet der «reiche» Kanton Schwyz bei der Kulturförderung so zurückhaltend sei.
Steiner hatte zur Finanzierung seiner Anlässe ein Crowdfunding gestartet und quasi in letzter Minute grünes Licht für die dafür notwendigen 15000 Franken erhalten. Nun steht den Veranstaltungen nichts mehr im Wege. Anlässlich des dritten Kulturtisches des Aktionskomitees liess Steiner kürzlich hinter die Kulissen blicken.
Aktionskomitee plant neue Vorstösse zur Kulturpolitik
Von dessen Vortrag zeigten sich die Teilnehmer begeistert: «Bruno Steiner schafft es, mit seinem philosophischen und künstlerischen Vorgehen die Herausforderungen der Schwyzer Kultur zu benennen», lässt sich etwa Erhard Sigrist vom Aktionskomitee «Schwyz Kultur» zitieren. Weitere Beiträge zur Entwicklung der Schwyzer Kulturpolitik hat auch das Aktionskomitee «Schwyz Kultur» im Sinn. «Wir wollen das jüngst abgelehnte Postulat und damit auch die kantonale Kulturpolitik weiterentwickeln», sagt SP-Kantonsrat Jonathan Prelicz. Was in anderen Kantonen bereits erfolgreich untersucht wurde, soll auch im Kanton Schwyz angepackt werden. Konkret: «Wir stellen die Wirtschaftlichkeit der Kultur zur Debatte», so Prelicz. Es soll aufgezeigt werden, dass (und wie stark) die Kultur auch ein Verkaufsargument für den Tourismus und damit für Arbeitsplätze oder die Wirtschaft allgemein ist.
Forderungen für Untersuchungen, wie Kultur eben auch für den Kanton Schwyz zum Gewinn werden könnte, sollen deshalb möglicherweise schon bald per Vorstoss auf dem politischen Parkett eingebracht werden und das Schwyzer Parlament beschäftigen.
Jürg Auf der Maur
Bote der Urschweiz, 23.11.2021
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